KRISTALL

KRISTALL

von Lena Lieblich

In einer fernen Welt leben Wesen, die nur Liebe kennen. Diese Welt ist ganz anders als unsere. Wir würden sagen, sie besteht nur aus Licht. Doch hat auch alles Form, ist lichtgeformt. Diese Wesen werden sehr alt, nach unserer Zeitrechnung viele Millionen von Jahren. Kommt ein neues Wesen zur Welt, so hat es ein kräftiges Leuchten, das die ganze Umgebung mit dieser vitalen Ausstrahlung nährt und belebt. Ja, es nährt nicht nur die Umgebung, sondern auch die anderen Wesen mit seiner Strahlkraft. Diese Wesen leben von Licht und nähren sich gegenseitig mit ihrem Licht, denn jedes hat einen eigenen Schein, eine Farbe oder eine Energie, die den anderen fehlt. Die größte Freude haben sie, wenn sie sich gegenseitig mit ihrer Ausstrahlung beschenken können. Das Leben ist wie ein großes, immerwährendes Fest. Begegnen sich zwei Wesen, so fangen sie an, stärker zu leuchten, die Lichtstrahlen vermischen sich. In einem Tanz und Lichtwirbeln tauschen sie ihre Eigenarten und auch ihr Wissen und ihre Freude miteinander, bis jeder vom anderen so viel aufgenommen hat, dass es satt ist. Die Zahl der Wesen ist so groß, dass selbst zehn oder hundert lange Leben nicht ausreichen, um sich mit jedem zu verschmelzen. Wenn die Wesen älter werden, so ab einer Million Jahren, haben sie schon so viele andere Lichtinformationen gesammelt, dass sie in ihrem Inneren eine große Ahnung von Gott tragen. Diese Ahnung macht sie weise und ihr Licht wird feiner, noch transparenter, fast heilig. Ist ein Wesen sehr alt, so ist es schon so fein in seiner Ausstrahlung, dass Jüngere es fast nicht mehr sehen können. Diese Wesen würden sich mit der Zeit ganz auflösen, in dem feineren Lichte und mit Gott verschmelzen, das tun sie aber nicht allmählich, sondern verkünden in ihrer Welt, dass sie nun zu ihrer neuen Geburt in noch lichtvolleren Bereichen bereit sind. Unendlich viele Wesen kommen zusammen und wollen diesem Ereignis beiwohnen. Das Wesen, das sich verabschiedet, verschenkt sich und all seine Erfahrungen dann an alle Anwesenden. Das Wesen, das sich verabschiedet, verbindet sich mit Gott und erhöht seine Strahlkraft so sehr, dass es mit allen gleichzeitig verschmelzen kann, dabei hält es seine Aufmerksamkeit auf Gott gerichtet und verschenkt seine Lichtenergie an alle. So geht es frei und rein in die neuen göttlichen Bereiche ein und hinterlässt sich trotzdem ganz und gar. Die Anwesenden sind glücklich und ein großes Fest beginnt. Alle wissen, dass die Lichtgeburt eines alten Wesens die Lichtgeburt eines neuen, jungen Wesens auslöst. Das soll nicht heißen, dass diese Wesen sich nicht auch anders vermehren können, das tun Sie sehr oft. Wesen, die sich schon reif fühlen, verschmelzen sich zu mehreren gleichzeitig, mit dem Wunsch, den Körper für ein neues Wesen zu schaffen. In diesen Lichtkörper zieht dann eine alte Seele aus dichteren Lichtwelten ein und setzt so seinen Aufstieg fort. Ganz anders ist es aber bei der Lichtgeburt eines alten Wesens. Durch die Vereinigung dieser unzähligen Wesen wird ein Lichtkörper geschaffen, in den eine andere, noch ältere Seele aus einem feineren Lichtbereich zurückkommt, um als Lehrer oder Helfer zu inkarnieren. So war es auch in diesem Fall. Das Wesen, das sich bei diesem großen Fest in den neu geschaffenen Körper einfand, war so herrlich und so voll Liebe wie noch nie in der ganzen Geschichte dieser Welt. Die Freude war unendlich groß. Das Wesen gab sich den Namen Kristall. Kristall wuchs wie alle neuen Kinder auf, doch es unterschied sich von denen durch die Kraft der Liebe, die es so stark ausstrahlte, dass ständig viele andere Wesen um sie waren, um sich mit ihr zu verschmelzen. Kristall wurde sehr schnell weise, denn so viel konnte sie bei jeder Verschmelzung lernen, dass sie schnell erwachsen wurde. Kristall interessierte sich sehr für die Wissenschaft, besonders für das Wissen um die anderen Welten. So erfuhr sie auch von einem blauen Planeten, der in einer sehr dichten Welt existiert. Die Lichtwesen erforschten nämlich mit ihrem Können viele dichtere Welten und geben oft auch Hilfe, wenn sie erkennen, dass eine dichtere Welt in Not ist. Mit dem blauen Planeten, der hatte tatsächlich eine große Not, war es aber schwierig, denn er existierte in einer so dichten Ebene, dass die Lichthilfe nicht erkannt wurde und darum wirkungslos blieb. Das machte Kristall sehr betrübt und sie verschmolz sich mit sehr vielen Wissenschaftlern, um eine Lösung zu finden. Kristall hatte nach langer Zeit des Forschens einen Weg gefunden. Einen Weg, der alle in Schrecken versetzte, als sie davon erfuhren. Kristall beabsichtigte, sich in ihrer Schwingung so sehr zu verdichten dass sie als „Kristall“ auf diesem blauen Planeten direkt landen konnte. Sie war von diesem Plan so fest überzeugt, dass sie viele andere Wesen aufrief, den Weg mit ihr zum blauen Planeten anzutreten. Als klare Kristalle wollten sie die Kraft und die Liebe dort ausstrahlen, doch die Sache hatte einen Haken; wenn sie sich so verdichten würden, wäre der Rückweg für lange Zeit versperrt. Alle Wesen, die daran teilnehmen, müssten den langen Weg über die Lichtebenen wieder aufsteigen; der Weg direkt zurück war ausgeschlossen. Die Liebe für die Wesen auf dem blauen Planet war aber so groß, dass es für Kristall kein Überlegen war. Sie fand auch viele Begleiter, die sie bei dieser Aktion unterstützen wollten. Nach einer Vorbereitungszeit war es dann für alle soweit, dass mit der Verdichtung begonnen werden konnte. Alle Wesen dieser lichtvollen Welt versprachen, alle nur denkbare Hilfe für Kristall und ihre Begleiter zu leisten. Kristall war eine Lichtgeborene und alle wussten, dass sie als Lichtgeborene viel weiser war als sie alle zusammen. Hätten sie dieses Wissen nicht gehabt, so hätten sie Kristall nie gehen lassen. Auf dem blauen Planeten fingen überall Kristalle zu wachsen an, große und kleine, klare und farbige, je nach Bewohner des Kristalls bildete sich Form und Farbe. Die Bewohner des blauen Planeten entdeckten auch bald die Kristalle und spürten deren wunderbare Ausstrahlung. Sie nahmen die Kristalle mit nach Hause und fühlten sich sehr wohl, wurden heil und öffneten sich immer mehr für die Liebe. Doch leider konnten die Kristalle nicht alle düsteren und schweren Bereiche mit ihrer Kraft und Ausstrahlung wandeln und die Not auf dem Planeten wurde nicht wirklich gebessert. Kristall hatte noch alle Weisheit ihrer Welt, auch die Verbindung zu den Wissenschaftlern bestand noch. Sie beschloss, noch einen Schritt weiterzugehen, denn ohne diesen weiteren Schritt wäre die ganze Aktion erfolglos geblieben. Dieser weitere Schritt war aber noch viel schwerwiegender als der erste Schritt. Kristall wollte sich als Mensch inkarnieren, um in dieser noch dichteren Form ihre Liebe auszustrahlen. Damit sollte es ihr möglich sein, auch in die dichten, schweren Bereiche einzuwirken. Wieder war großer Aufruhr bei allen Wesen in ihrer Heimatwelt, denn dieser weitere Schritt würde ihr auch die Verbindung zu ihren Helfern nehmen. Sie wäre dann ganz auf sich gestellt, hilflos in dieser groben, dichten Welt. Doch Kristall war so voll Liebe, dass sie das nicht fürchtete. Sie fragte alle ihre Begleiter und viele wollten mit ihr diesen Schritt wagen. Ebenso viele blieben auf der Lichtebene der Kristalle, um die anderen von da aus zu unterstützen. Kristall wurde als Mädchen geboren, sie hatte keine konkrete Erinnerung an ihre Herkunft mehr, doch das Gefühl der Liebe war sehr stark. Sie wuchs auf wie viele Mädchen auf dem blauen Planeten, doch sie fühlte sich immer irgendwie als Außenseiter. Sie war immer eine Fremde, auch wenn sie die anderen Menschen sehr gerne mochte, so konnte sie doch immer genau spüren, dass die anderen Menschen etwas oberflächlicher waren, dass ihre Spielchen nicht die ihren waren. Sie strahlte ihre Liebe ständig aus, was sie sehr offen machte, dadurch war sie oft ausgelaugt und missverstanden. Es war oft eine schwere Zeit, doch wusste sie in ihrem Inneren, dass es auch anders ging, so wie in ihrer Heimatwelt. Doch sie konnte sich keinem so mitteilen, weil ihr kein Glauben geschenkt wurde. Auch hatte sie wenig Interesse an den Speisen der Menschen, sie war eine Lichtgeborene und konnte von Licht leben, das fühlte sie sehr tief in sich. Den Freunden, die auf der KristallLichtebene in den Kristallen geblieben waren, erging es manchmal auch nicht leicht. Eine liebe Bekannte war durch einen Bergrutsch aus dem Felsen gebrochen und in ein Bachbett gefallen. Der Kristall wurde vom Wasser das Bachbett entlang gerollt und dabei fast rund geschliffen. Unansehnlich wie ein Kiesel wurde der wunderschöne Kristall eines Tages gefunden. Die Oberfläche war grau und grob, doch ein Erfahrener Steinsammler erkannte sofort, dass er was Besonderes gefunden hatte. Einen Kristallkiesel. Diesen nahm er mit nach Hause und schliff eine Seite ganz glatt. Nun konnte man in den Kristall hineinsehen und sich an seiner Schönheit erfreuen. Beim Betrachten strahlte das Wesen im Kristall und verschenkte sich an den Betrachter mit dem Wunsch, doch zu Kristall, ihrer Freundin zu kommen. In den Lichtwelten gelten andere Gesetze als in der groben Materie, so fand der angeschliffene Kristall seinen Weg zu Kristall. Erst wusste sie nicht recht, was der Stein bei ihr sollte, aber je öfter sie ihn betrachtete, umso besser ging es ihr. Denn jedes Mal verschenkte sich ihre Lichtfreundin im Kristall an sie. Kristall konnte zwar das Licht nicht sehen, aber sie wurde immer wissender und begann, ihre Liebe immer kraftvoller zu verschenken. Oft kam sie in Situationen, die sie vorher ausgelaugt haben, nun konnte sie in der Liebe bleiben, dadurch änderte sich der Ausgang von solchen Begegnungen. Irgendwann erinnerte sie sich sogar an ihre Herkunft und konnte dadurch noch besser in der Liebe bleiben. Sie erkannte nach und nach die Hilfe und Führung ihrer Lichtfreunde aus der Heimat und es fiel ihr immer leichter, ihre Liebe hier zu verschenken. Die Geschichte geht noch weiter, aber ich möchte sie hier offen lassen, denn sie wird ihre eigenen Wege gehen, die ich nicht mit meinem Erleben vorzeichnen will…

Wenn du ein Kristallkind bist und die Sehnsucht nach deinen Freunden spürst, dann hole dir einen besonderen Freundschafts-Kristall bei uns. Hier findest du ihn.

    • Dagmar Funke am 21, Dezember 2019 um 23:04

    Antworten

    Danke für diese Geschichte, die meine Seele sehr stark berührt hat.

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