Mit Gott zu Mittag gegessen…

Mit Gott zu Mittag gegessen…
Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebte, ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit einigen Coladosen und mehreren Schokoladenriegeln und machte sich auf die Reise.
Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute, die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten.
Der kleine Junge setzte sich zu der Frau auf die Bank und öffnete seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau.
Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Und es war ein wundervolles Lächeln! Der kleine Junge wollte dieses Lächeln noch einmal sehen und bot ihr auch eine Cola an.
Und sie nahm die Cola und lächelte wieder – noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig.
Die beiden saßen den ganzen Nachmittag lang auf der Bank im Park, aßen Schokoriegel und tranken Cola – aber sprachen kein Wort.
Als es dunkel wurde, spürte der Junge, wie müde er war und er beschloss, zurück nach Hause zu gehen. Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich um. Er ging zurück zu der Frau und umarmte sie.
Die alte Frau schenkte ihm dafür ihr allerschönstes Lächeln.
Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: „Was hast du denn heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?“
Und der kleine Junge antwortete: „Ich habe mit Gott zu Mittag ge-gessen – und sie hat ein wundervolles Lächeln!“
Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn schon auf sie wartete. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah.
Und sie antwortete: „Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – und er ist viel jünger als ich gedacht habe.“

Kommentar:
Der Unterschied von dem kleinen Jungen zu uns ist, dass wir Gott gar nicht finden wollen. Würden wir wirklich jeden Tag mit dem Vorsatz aus dem Haus gehen „Gott zu finden”, wir wären überrascht, wie oft wir ihn entdecken würden.

Die Geschichte ist aus dem Buch: Lena’s Seelennahrung – ISBN 978-3-89758-451-8

    • Barbara Jost am 22, Juni 2019 um 10:42

    Antworten

    Danke für die wundervolle Geschichte. Barbara

    • Renate Hummel am 7, Juli 2019 um 17:44

    Antworten

    Renate Hummel, 7 .Juli 2019

    Eine wundervolle Geschichte, ich werde sie den Senioren im Seniorenheim vorlesen, sie werden berührt sein!

    Danke; Herzgruss
    Renate Rosa

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