„Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“
oder „über die Beliebtheit“
Lena Lieblich –
Die Geschichte mit dem Esel ist aus dem Buch „Der Kaufmann und der Papagei“ von Nossrat Peseschkian entliehen.
Der Alte des Dorfes wurde von einem Mann besucht, der sehr lieb war und es allen recht machen wollte.
Er erzählte, dass er ein kleines Geschäft hat. Immer wenn er eine schöne Idee hatte, dann gefiel es einigen seiner Kunden nicht. Er stand dann nicht zu sich und seinen Ideen. Zum Beispiel wollte er Blumen aufstellen, damit seine Waren besser zur Geltung kamen und es war ihm auch ein Herzensbedürfnis dies so zu tun. Es kamen dann Kunden, denen es nicht so gefiel, so nahm er die Blumen wieder weg. Einige andere Kunden meinten, dass die Blumen so schön waren und sie sich richtig wohl beim Einkaufen gefühlt hätten. So ging es ihm mit vielen seiner Ideen. Obwohl er es seinen Kunden immer recht machen wollte, wurden sie nicht mehr, denn es gab immer Kunden, die ausblieben, weil er es den anderen recht machte. Es war ein richtiges Dilemma für ihn.
Der Alte hatte ihm aufmerksam zugehört und fing dann an zu lachen. Sein Besucher schaute ihn verwundert und fragend an. Als sich der Alte beruhigt hatte, erzählte er ihm die Geschichte vom Vater, dem Sohn und ihrem Esel:
„Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagshitze durch die staubigen Gassen. Der Sohn führte und der Vater saß auf dem Esel:
„Der arme kleine Junge“, sagte ein vorbeigehender Mann. „Seine kurzen Beine versuchen, mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?”
Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.
Es dauerte nicht lange, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: „So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein König auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenherläuft.“ Dies tat nun dem Jungen leid und er bat seinen Vater, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.
„Ja, gibt es sowas?“, sagte eine alte Frau. „So eine Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus. Der arme Esel!“
Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel herunter und gingen neben dem Esel her. Dann begegnete ihnen ein Mann, der sich über sie lustig machte: „Wie kann man bloß so dumm sein? Wofür hat man einen Esel, wenn er einen nicht tragen kann?“
Dann musste der Alte wieder herzhaft lachen und als er seinen Besucher anschaute, sah er, dass dieser noch immer nicht verstanden hatte, was er mit der Geschichte aussagen wollte. Er wischte sich die Tränen aus den Augen und schaute seinen Besucher ernst an, dabei sprach er: „Mein lieber Freund, wenn du erfolgreich werden willst, kannst du es nicht alleine, du brauchst Verbündete. Wenn du dich aber nicht zeigst, WER und vor allen Dingen WIE du bist, dann erkennen dich deine Verbündeten nicht. Wenn du gerne Blumen in deinem Landen zur Verschönerung aufstellst, dann mache es. Dann wird dein Ruf als blumenliebender Händler über alle Lande erschallen. Jeder der Blumen liebt, wird dich eines Tages besuchen wollen und natürlich auch bei dir einkaufen. Er wird begeistert sein und wiederkommen und seine ganzen Freunde mitbringen. Es werden auch viele Ausbleiben, weil sie keine Blumen mögen, aber auf die kannst du verzichten, denn die passen eh nicht zu dir.“ Der Alte schaute ihn an und sah den ängstlichen Blick, also sprach er weiter: „Ich sehe deine Gedanken und deine Angst, dass du vielleicht nicht genug verkaufen wirst, wenn du die verlierst, die keine Blumen mögen“ stimmt das? Der Besucher nickte mit gesenktem Kopf.
Daraufhin kam der Alte ganz nah an sein Ohr und fragte ihn leise: „Sind die Dinge die du liebst edel und gut, oder ist es nur Profitgier die dich treibt?“ Der Besucher erwiderte: „Es sind gute, edle Dinge, die ich in meinem Herzen bewege und die ich gerne auch durch meine Waren verbreiten möchte“.
Dann werde ich dir nun ein Geheimnis verraten: „Wenn du in deinem Herzen gute und edle Dinge bewegst, dann zeige es ohne Furcht und du wirst mehr Verbündete finden, als du bedienen kannst. Sei voll Vertrauen in das Gute, das alles überdauern wird. Du musst wissen, dass die Kunden nicht wegen deiner Waren kommen, sondern wegen deinem edlen Herzen und dem Guten, das du darin bewegst. Die Kunden, die wegen Deiner Waren kommen, gehen heute zu dir und morgen wo anders hin. Die, die wegen dir kommen, spüren, dass ihr beide auf einer höheren Ebene gleich seid und die gleichen Ansichten habt, das werden deine wahren Verbündeten sein.
Nun holte der Besucher ganz tief Luft und seine Augen begannen zu leuchten. Er sagte: „Ja, ich will dir glauben, weil ich nun spüre, dass deine Worte wahr sind und auch für mich gelten.
Liebes Team,
Gibt es keine Briefe mehr.?
Ich fand die Post immer so schön und konnte in Ruhe lesen u Angebot ansehen u dann etwas bestellen.
Die vermisse ich.
LG elke beucker
Leider haben wir uns von den gedruckten Briefen verabschiedet.
Der Umwelt zuliebe und viele Kunden wollten keinen Brief mehr.
lg
Richard Weigerstorfer